Am Samstag, dem 15.02., traf ein Haufen buntgemischtes Volk auf dem Bonner Kaiserplatz zusammen, um für mehr Freiräume für Sub_Kultur und gegen die Verödung der Bonner Kulturlandschaft auf die Straßen zu gehen. Die Teilnehmer waren zwar hauptsächlich jugendlichen Alters, aber im Grunde waren alle Bevölkerungsschichten vertreten: vom Säugling bis zum Rentner, vom Stino bis zum Grufti und zum Punk. Jaaaa, es gibt tatsächlich noch Punks in Bonn, ich war ganz geplättet!
Hintergrund dieser Demo: eine Handvoll Kleingeister, die sich von div. Open-air-Festivals, public viewing und anderen (sub-)kulturellen Ereignissen, die in und um Bonn herum stattfinden, gestört fühlen, haben davor gesorgt, daß diese Events zunächst nur noch unter strengsten Auflagen bzw. gar nicht mehr stattfinden konnten. So starb die R(h)einkultur nach fast 30 Jahren aufgrund "mangelnder Unterstützung der Stadt Bonn" *hüstel* U.a. liegt die "mangelnde Unterstützung" wohl auch in dem nicht wirklich klaren Standpunkt der Rathaus-Bon(n)zen begründet, die zwar die Menschenmassen, die die R(h)einkultur anzog, begrüßten, aber dennoch den Klagen einiger Anwohner (das ging mehrfach durch die Lokalpresse) Gehör schenkten.
Ganz aktuell ist der Streit um die Klangwelle auf dem Münsterplatz, den zwei (!!!) Querulanten angezettelt haben, denen es bei ihrem Umzug in die Bonner Innenstadt wohl nicht klar war, daß mitten in der City wohl ein wenig mehr Trubel herrschen kann als in 'ner Dorfrandlage. Wir sind gespannt, wie lange sie noch den Weihnachtsmarkt dulden werden...
Ganz aktuell ist der Streit um die Klangwelle auf dem Münsterplatz, den zwei (!!!) Querulanten angezettelt haben, denen es bei ihrem Umzug in die Bonner Innenstadt wohl nicht klar war, daß mitten in der City wohl ein wenig mehr Trubel herrschen kann als in 'ner Dorfrandlage. Wir sind gespannt, wie lange sie noch den Weihnachtsmarkt dulden werden...
Es ist mir unbegreiflich, daß die Bonner Bürokraten den Forderungen einiger Weniger, die ihr Ruhebedürfnis höher schätzen als die Bewahrung des kulturellen Lebens in Bonn, stattgeben. Damit sägen die Verantwortlichen eigentlich selbst den Ast ab, auf dem sie sitzen, denn seien wir mal ehrlich: Bonn war immer schon ein langweiliges Provinznest, das, seitdem Berlin wieder Hauptstadt
Da guckt der liebe Ludwig van ganz stoisch auf die Menschenmenge auf dem Münsterplatz herab und wundert sich wahrscheinlich darüber, wie weit es mit seiner Heimatstadt gekommen ist, daß die Leute für ihr Recht, Musik hören und sich daran zu erfreuen, demonstrieren müssen.
Paradox ist es gar, daß die Stadt Bonn auf ihrer Homepage so für sich wirbt: "Bonn gilt jeher als Kulturstadt. Aus dieser Tradition hat sich in allen kulturellen Sparten ein vielfältiges, lebendiges und erfolgreiches Kulturleben entwickelt.", aber alles dafür tut, den Veranstaltern Steine in den Weg zu legen oder dringend benötigte Zuschüsse und Gelder zu streichen und in andere Kanäle zu leiten. Das Bonner Kulturleben liegt im Sterben, aber das scheint bei den Bon(n)zen im Rathaus noch nicht angekommen zu sein...
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Sowas ist ja wirklich ätzend. Wenn eine Stadt keine Kultur mehr zulässt, was hat sie dann noch?
AntwortenLöschenBonn hat eigentlich sonst nichts zu bieten außer Beethoven und den üblichen 08-15 Läden, die es überall gibt. Das Paranox ist auch zu *schnief* Vorerst...hoffentlich!
LöschenUnd was Bonn und Subkulturen angeht, sieht's noch trüber aus.
Wenn's so weiter geht, dann ist Bonn bald nur noch für Rentner und Halbtote lebenswert.
Aber anscheinend haben Demo und die anschließende Podiumsdiskussion bei den Rathaus-Bon(n)zen etwas bewegt. Hoffen wir mal, daß das, was sich jetzt in Bonn tut, kein Sturm im Wasserglas ist!