Dienstag, 2. September 2014

Pikes: Garibaldi von Boots & Braces

Ein neues Paar Pikes befindet sich seit dem Amphi in meiner übersichtlichen Sammlung von mehr oder weniger spitzem Schuhwerk. In dem Fall wohl eher weniger. Diese Stiefeletten als Pikes (pike = Spitze) zu bezeichnen, ist wohl ziemlich gewagt. Eigentlich handelt es sich dabei eher um Rounds *GG* 

Nun ja, die Schuhe gefielen mir eigentlich doch und in Ermangelung des Angebots an richtig spitzen Pikes (so was wie weiße Schimmel) nimmt Grufti eben, was er kriegen kann. So beschenkte ich mich an meinem Geburtstag mit dem Garibaldis von Boots & Braces England, die ich am Stand vom Darkstore (Berlin) erstand. Ich weiß nicht mehr genau, was ich dafür bezahlt habe (nicht den Preis auf dem Schuhkarton), aber die Teile dürften um die 120 Euro kosten. Bei Ebay habe ich sie auch schon gesehen.



Es handelt sich dabei um ein qualitativ recht gut verarbeitetes Paar "Winkelpiker" (höhöhöhö) made in Portugal aus schwarzem Veloursleder und einem Futter aus einer eine Art Glattleder (aber echtes Leder, kein Plastik laut Klebeschildchen). Die Ferse ist verstärkt. Ja, autsch und das ziemlich scharfkantig, daß man sich bei längerem Tragen auch nur ja mindestens eine Blase läuft. Ich habe Schuhgröße 42 genommen, die mir sogar ein bißchen zu groß ist. Aber mit zwei Paar Socken passen sie hervorragend und auch die Blasengefahr wird minimiert. Die Sohle ist im Vergleich zu meinen geliebten, auch unspitzen 6-Schnallern von Headrazor (Hersteller wahrscheinlich Retroshu) dünner, dafür aber wesentlich unflexibler, was den Tragekomfort etwas mindert. Die Schuhe besitzen außerdem einen 2,3 cm hohen Absatz.



Der Knaller sind aber die drei verstellbaren Riesenschnallen an breiten Lederriemen, die mit Klettverschlüssen versehen sind. Genau das Richtige für Uraltgruftis, die keine Geduld und zu große Rückenbeschwerden haben, um die zwölf Schnallen ihrer Standardpikes zuzutüdeln. Sie besitzen keinen Reißverschluß, sondern nur je eine Zunge und diese drei Riemen mit Klett, um sie zu schließen! Hinten am Spann sind drei kleine Totenschädel angebracht - ein ganz putziges Detail, wie ich finde.



Ich bereue den Kauf nicht, auch wenn es ziemlich schmerzhaft war, die Schuhe einzulaufen und sie nicht so bequem sind wie die bereits erwähnten 6-Schnaller. Zwar habe ich nicht das passende Freibeuteroutfit dafür im Schrank, aber so ein bißchen fühle ich mich darin wie der schwarze Korsar oder zumindest der grausame Pirat Roberts. Wenn euch das nichts sagt, schaut euch "Die Braut des Prinzen" an ;)


Von li nach re: B&B, Headrazor (Retroshu?), Nevermind, 80er Jahre

Ich habe die Garibaldis - wieso auch immer sie nach einem italienischen Condottiero benannt wurden - bereits mehrfach getragen. Als gruftige Schuhe für den Alltag taugen sie allemal. Auch wenn sie nicht spitz genug sind...