Montag, 18. November 2013

Skillet live in Köln

Am gestrigen Abend begleitete ich das Töchti zum Konzert von Skillet im Bürgerhaus Stollwerck in Köln. Ist zwar nicht meine Musik, aber was nimmt man als Mama nicht alles auf sich, um dem Kind einen langgehegten Wunsch zu erfüllen?
Ein wenig Verwirrung gab es wegen der Uhrzeit, zu der das Konzert beginnen sollte. Offiziell sollte das Spektakel um 20 Uhr (Einlaß 19 Uhr) beginnen, auf der HP des Bürgerhauses war 21 Uhr angegeben. Ein Anruf bestätigte uns den späteren Beginn. Nur wussten die Bands offensichtlich nichts davon, daß das Konzert um eine Stunde verschoben worden war...und ein Teil der Besucher auch nicht...
Naja, wir haben nur die erste Hälfte des Auftritts der nervigen Vorgruppe verpasst, die einfach die Bühne nicht räumen mochten und das "NEIN!" auf ihre zigmal wiederholte Frage, ob sie noch einen Song spielen sollten, nicht verstehen wollten.


Nach einem etwas länger währenden Umbau mit noch längerem Soundcheck betrat dann endlich Skillet die Bühne und das Kind flippte aus.
Wir standen oben auf einer der Emporen und hatten einen Superblick auf die Bühne und die Schweißtropfen, die John Cooper, dem Frontman von Skillet, aus den Haaren spritzten, und auf sein Robert-Smithoeskes Augen-Make up. 
Gut, ich gebe zu, ich bin kein Fan von Skillet und für mich hört sich ein Lied von denen an wie das andere, aber die Stimmung und die Atmosphäre auf dem Konzert waren toll, beinahe schon familiär zu nennen, besonders die Interaktion zwischen Cooper und seinen Fans.


Mein Mädchen war hin und weg und hüpfte die ganze Zeit wie ein Flummi auf und ab, gröhlte sang jeden Song mit und schlug mir nicht nur einmal die Kamera aus der Hand. Die ganze Empore bebte. Töchti war ja nicht die Einzige, die so abging.

 Mr. und Mrs. Cooper
Nein, bei dem blonden Wesen handelt es sich nicht um Farin Urlaub!

Bis zum gestrigen Konzert konnte ich mir nicht so recht vorstellen, was ich unter einer christlichen Rockband zu verstehen habe. "Christlicher Rock", "Alternative Metal" und "Nu Metal" sind die Genres, denen Skillet zugeordnet wird. Christlich und Rock oder Metal passen imho nicht wirklich zusammen, aber naja... Einige Male hatte ich das Eindruck, bei der Sonntagspredigt in der Kirche gelandet zu sein anstatt in einem Rock-Metal-wasweißich-Konzert. Dieses missionarische Geschwafel hätte sich Mr. Cooper m. E. sparen können und lieber ein paar Songs mehr spielen sollen.


Abgesehen davon rockte der Kerl wirklich die Show und riß sein Publikum mit. Einen kurzen Eindruck davon kann ich euch vielleicht mit diesem Video vermitteln.
Achtung, der Ton ist wirklich mies, der Krach war zuviel für unsere alte Kamera ;)


Töchti war begeistert. Leider fiel die Zugabe ziemlich mau aus und das Konzert war daher schneller vorbei, als wir gedacht haben. 

Ein Skilletfan bin ich gestern nicht geworden, aber so schlimm, daß sich mir jetzt die Fußnägel hochrollen, ist die Mucke nun auch nicht. Man kann sie sich durchaus anhören, muß ich zugeben. Und ein Band-T-Shirt gab's auch noch für's Kind :)

Freitag, 15. November 2013

Pikes - alt vs. neu

Auch wenn es mir schwerfällt, es zuzugeben, schneiden meine alten geliebten Pikes im Vergleich zu den neuen schlecht ab. Ich habe das gleiche Modell genommen, aus Veloursleder mit sechs Schnallen, aber die neuen unterscheiden sich qualitativ enorm von den 80er Jahre-Boots.

 hinten: neu - vorn: alt

Hersteller/Händler: 
neu: Headrazor100 (Ebay-Shop/Berlin) - alt: Underground (nicht sicher/Köln)

Kaufdatum:
2013 - 1985

Kaufpreis:
neu: 120 Euro - alt: 150 DM

Größe:
neu: 42 - alt: 41

Obermaterial:
echtes Veloursleder

Futter:
neu: Leder - alt: keins vorhanden

Absatzhöhe:
neu: 2,5 cm - alt: 7 mm 
(an einer nicht abgelaufenen Stelle gemessen)

Sohlendicke:
neu: 9 mm - alt: ca. 4 mm
(an einer nicht abgelaufenen Stelle gemessen)

Das Schnittmuster (oder wie auch immer der entsprechende Fachbegriff dafür lautet) ist dasselbe, der Schaft der neuen Pikes jedoch ein wenig höher und besitzt eine sorgfältig mit dem Futter vernähte Kante. Bei beiden ist die Ferse verstärkt, die Absätze und Sohlen der neuen, wie man auf dem Foto unten erkennen kann, wesentlich dicker. Außerdem stehen die Sohlen leicht über, was insbesondere die Schuhspitze vor'm Anstoßen schützt. Ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, hat aber auch Vorteile.


Der auffälligste Unterschied liegt jedoch in der Farbe des Reißverschlusses: bei meinen alten ist er schwarz, hier silbern. Aber auch was die inneren Werte angeht, unterscheiden sich die alten von den neuen Pikes. Hier bieten die neuen einfach die hochwertigere Verarbeitung: sie sind gefüttert und mit einer weichen Innensohle versehen. Dadurch ist der Tragekomfort höher. Ja, ich bin in einem Alter, in dem man auf so etwas Wert legt :D
Die Riemen sind ebenfalls verstärkt, bei denen von meinen alten handelt es sich nur um fisselige, dünne Lederstreifen.


Die Form ist die gleiche, aber die Aufsicht ergibt ein leicht unterschiedliches Bild. Dadurch, daß der Schaft bei den neuen Pikes (re) höher ist, sind auch die Riemen und Schnallen höher angebracht und der Reißverschluß sichtbarer.


Fazit: trotz geringer optischer Unterschiede eine in meinen Augen absolut gelungene Kopie bzw. verbesserte Version meiner 80er Jahre-Pikes. Mein jahrelanges Suchen danach hat endlich ein glückliches Ende gefunden.

Donnerstag, 14. November 2013

Alltagsproblemchen eines Junggruftis

Das Kind und seine Schulkameraden mal wieder...

Es ist schon interessant mitzuerleben, daß meine Tochter beinahe das Gleiche in der Schule erlebt wie ich damals. Ein außergewöhnliches Äußeres polarisiert einfach und wird als Kampfansage verstanden: "Ich bin nicht so wie ihr und will nichts mit euch zu tun haben!" Die Gefahr ist dabei ziemlich groß, zur Zielscheibe des allgemeinen Spotts zu werden und zum Lästerobjekt Nr. 1 der totally hippen Girlies, die in der Schule den Ton angeben, und deren farblosen Mitläufern. Es ist doch einfacher, über Dinge, die man nicht versteht oder verstehen will, oder Menschen, mit denen man sich nicht auseinandersetzen möchte, das Maul zu zerreißen. Davon kann sich eigentlich niemand freisprechen. Was das angeht, halten wir's am besten mit den Ärzten und lassen die Leute reden. Gleiches Recht für alle: wir ratschen ja auch über die Stinos :D

Ärgerlicher wird es nur, wenn Gerüchte in die Welt gesetzt und Lügen verbreitet werden, um jemanden in Misskredit zu bringen. Der ehemals beste Kumpel meiner Tochter z.B. hat sich von jetzt auf gleich und aus für sie unerfindlichen Gründen dazu entschlossen, nichts mehr mit ihr zu tun haben zu wollen und den hippen Typen nachzulaufen, die nichts in der Birne haben, aber dafür jede Menge teurer Markenklamotten besitzen. Es ist schon bemitleidenswert, wie sehr er um die Aufmerksamkeit seiner ach, so coolen Klassenkameraden heischt. Denn eigentlich ist er, um es mal im heutigen Jugendjargon auszudrücken, das totale Opfer. Es ist kein Wunder, daß er bislang mit meiner Tochter befreundet war, denn Außenseiter schließen sich häufig zusammen, um im Klassenverband wenigstens nicht ganz allein dazustehen. Jetzt redet er aber den Hohlköpfen nach dem Mund und versucht alles, um von ihnen anerkannt zu werden, indem er dem im Grunde harmlosen Geläster noch einen draufsetzt. Er erzählt u.a., daß ich ihn nicht ausstehen könne, weil er kein Goth sei. Ich weiß ja nicht,  ob er an grandioser Selbstüberschätzung leidet und sich zu wichtig nimmt, oder, was wahrscheinlicher ist, gar kein Selbstbewusstsein besitzt, um so einen Unsinn zu behaupten. Sich auf Kosten anderer aufspielen zu müssen, spricht eigentlich für Letzteres. 
Aber ganz ehrlich: was kümmert mich der Inhalt seines Kleiderschranks? Meinetwegen kann der Kerl im rosa Tutu und lila Glitzerschuhen zur Schule kommen! 

Damit, daß ich ihn nicht mag, liegt er jedoch gar nicht so falsch. Daß dieser bösartige Giftzwerg meine Tochter via Facebook und Skype neuerdings angeht und bedroht, nehme ich ihm wirklich übel. Und falls seine Eltern oder er mir mal über den Weg laufen sollten, dann gnade ihm Goth!
Meine Tochter hingegen nimmt die Geschichte anscheinend etwas gelassener als ich - ich bin halt 'ne Mama und das Wohlergehen meiner Kinder liegt mir am Herzen. Daher tangiert mich diese Geschichte wohl mehr als Töchti.
Sie hat einfach kurzen Prozeß gemacht und ihren Ex-Kumpel auf FB und Skype blockiert. Ihn auch in der Schule zu ignorieren, gestaltet sich ein wenig schwieriger. Er hat wohl bemerkt, daß die angesagten Typen nicht wirklich etwas mit ihm zu tun haben wollen, und dackelt nun wieder meiner Tochter und ihren Freundinnen hinterher, mischt sich in Mädchengespräche ein (das kommt natürlich suuuuuper an!) und schreibt meiner Tochter (die beiden sitzen am selben Tisch) Zettelchen. Sie antwortet jedoch auf nichts und behandelt ihn so, als sei er gar nicht vorhanden. Das macht ihn sauer und aggressiv. Und noch viel wütender macht ihn, daß sein Zorn an meiner Tochter abprallt...

Im Gegensatz dazu sind einige Klassenkameraden auf meine Tochter zu- und mit ihr ins Gespräch gekommen. Sie wollten wissen, was es mit ihrer schwarzen Kleidung auf sich hat und wie man ein Goth wird (hä?). Ein paar Mädchen haben sogar vor, mit ihr zum Bummeln in die Stadt zu fahren, sie würden ein paar Läden kennen, wo's tolle schwarze Klamotten gäbe.  Töchti hat versucht, ihnen zu erklären, daß es ihr nicht nur um's Styling gehe, aber nun ja, diese Halbwüchsigen sind nun einmal in einem Alter, in dem viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt wird, welche Kleidung jemand trägt und welches Label. Immerhin dämmert es einigen doch wohl, daß es im Leben nicht nur darauf ankommt.

Ein wenig perplex war ich jedoch ob der Frage, wie man ein Goth wird. Die Frage nach den Gründen, dem Warum hätte ich logischer und interessanter gefunden. Aber das interessiert nicht. Hat man damals unseren offen zur Schau getragenen Nonkonformismus als eine Art Geisteskrankheit angesehen, die von in der Pubertät überschießenden Hormonen ausgelöst wurde (hey, wir Altgruftis können dann wohl bald mit der Ausrede Hormonstörung aufgrund der Wechseljahre kommen!), sieht man heute darin wohl eher eine Art Geschmacksverirrung und Modesünde. Befürchteten unsere Eltern, wir wären in die Fänge einer satanistischen Vereinigung geraten und würden als Menschenopfer auf den Altären irgendeiner Teufelssekte landen, entsetzt es die Erzeuger von Töchtis Schulkameraden eher, daß man keine Klamotten von Hollister, Esprit & Co trägt und sich die Haare nicht blondiert. It's all about style! 

Mittwoch, 13. November 2013

Die Pikes von Headrazor sind da!

Heute war es endlich so weit! 
Nach gut zwei Wochen ungeduldigen Wartens klingelte es heute Mittag an der Tür und der GLS-Mensch, den meine euphorische Begrüßung wohl ziemlich verschreckte, überreichte mir das Paket, auf das ich so sehnsüchtig gewartet hatte.
Darin befand sich das schönste Paar Pikes, das ich jemals gesehen habe, und ich konnte mir das ein oder andere Freudentränchen nicht verkneifen, als ich die Schuhe endlich in den Händen hielt. Sie waren übrigens ausgesprochen sorgfältig in Seidenpapier eingeschlagen und kamen in einem stabilen Paket hier an, das zusätzlich mit Klarsichtfolie als Nässeschutz umhüllt war.

Die Pikes sind aus Veloursleder gefertigt, samtig und pechrabenschwarz, und gleichen meinen alten aus den 80ern bis auf wenige Details. Wenn's euch interessiert, schiebe ich morgen einmal einen Vergleich zwischen meinen alten und den neuen nach. So viel sei schon einmal verraten: die neuen sind wesentlich besser verarbeitet und machen einen qualitativ hochwertigeren Eindruck als die 80er-Boots. Ich habe Schuhgröße 42 bestellt, da meine reguläre Schuhgröße zwischen 41 und 42 schwankt. Die Pikes passen haargenau und sind superbequem.

Gekostet haben sie 120 Euro plus 4,90 Euro Fracht und ich bereue keinen einzigen Cent dieser Summe. Allen, die immer noch auf der Suche nach schönen Pikes sind, kann ich deshalb den Ebayshop von Headrazor100 nur empfehlen. Auch wenn ich immer noch glaube, daß die Pikes aus der Schmiede von Retroshu/The Winklepickerstore stammen...
Falls sich diese Vermutung als Tatsache erweisen sollte, ist es für mich um so unverständlicher, daß die Inhaber des Ladens ihre Kunden mit ihrer kaum vorhandenen Kommunikationsbereitschaft vor den Kopf stoßen. Denn die Schuhe, die ich bekommen habe, sind wirklich toll!

Der Kundenservice von Headrazor jedoch spricht für sich. Jede Email von mir wurde geduldig beantwortet, kalkuliert nur ein wenig mehr Wartezeit ein als angegeben - die Geschichte könnt ihr hier und da nachlesen. Und nein, ich bekomme mein nächstes Paar Pikes nicht umsonst, weil ich hier quasi Werbung für den Laden mache. Ich bin einfach nur glücklich mit meinem Neuerwerb!
Und den möchte ich euch nun zeigen. Die Fotos sind mit Blitz aufgenommen, daher wirkt die Oberfläche des Veloursleders sehr unruhig. Teilweise sind die Fotos etwas überbelichtet. Damit lassen sich jedoch Details, die Nähte z.B., besser erkennen.




Nein, die Pikes sind nicht anthrazitfarben, sondern wirklich schwarz!

Dienstag, 12. November 2013

Musik-Tag

Ha, diesen Tag fand ich so amüsant, daß ich unbedingt mitmachen wollte. Außerdem muß ich die Zeit irgendwie totschlagen, bis ich meine neuen Pikes bekomme - falls sie jemals hier eintreffen werden. 
Bei diesem Tag geht es darum, folgende Fragen mit Songtiteln seiner Lieblingsband zu beantworten. Auf geht's!

Pick your Artist: The Cure
Are you male or female? The Perfect Girl (uuuuh!)
Describe yourself! Piggy in the Mirror (morgens nach dem Aufstehen)
How do you feel? Cold (deshalb ziehe ich mir jetzt etwas Warmes an)
Describe where you currently live! Fascination Street 
If you could go anywhere, where would you go? A Forest
Your favourite form of transportation: Jumping Someone Else's Train (na, nicht wirklich)
Your best friend is… Happy the man
You and your best friend(s) are… Siamese Twins
What’s the weather like? Cold (schon wieder)
If your life was a TV show, what would it be called? The Funeral Party
What is life to you? A Short Term Effect
Your last relationship: Just like Heaven
Your fear: Torture
What is the best advice you have to give? Fight
How would you like to die? Schnell und zwar in Seventeen Seconds um 10:15 Saturday Night
Your soul’s present condition: Faith
Your Motto: Play for Today

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Vintage aus der Gruft - Teil 1

Etliche Kisten und Kartons mit Gerümpel, das wir schon längst vergessen haben, stapeln sich noch in unserem Keller und im Schuppen. Es war nicht besonders amüsant, das ganze Zeug zu durchwühlen, aber die Hoffnung, meine verschollenen Pikes wiederzufinden, trieb mich dazu, noch mehr Unordnung in das schon vorhandene Chaos zu bringen. Wie ihr bereits wisst, habe ich nur einen Pike wiederbekommen, den mein liebster Gatte aus einem Sack mit lauter ollen Tretern zog. Alles vollständige Paare, auf die ich gut verzichten könnte, nur der Pike war ganz allein und mein zweites Paar ist ganz weg. Grmpf!

Dafür habe ich aber Einiges an Kleidung und Schmuck entdeckt, das noch aus den 80ern stammt. Meine Fledermausohrringe sind wieder da, ein paar Ringe und anderer Kram aus meiner Teeniezeit, der mir nicht mehr passt, aber noch gut in Schuß ist. Die Teile sind längst wie durch Zauberhand von meinem Kleiderschrank in den meiner Tochter gewandert und, oh Wunder, sie trägt sie auch! Aber meine Fledermäuse für die Ohren bekommt sie nicht, auch wenn sie noch so sehr bittet und bettelt!

Nachdem ich euch nun schon so oft mit meinen ellenlangen Schriebsen gequält habe, denke ich, daß es an der Zeit ist, euch in einer kleinen Fotoserie mal die wenigen Überlebenden zu präsentieren, die noch aus den 80ern stammen, original aus den graveyard years - bis auf die Fledermauskette. Ich besaß früher die gleiche, die ist jedoch nicht wieder aufgetaucht.

Beginnen wir mit dem Schmuck...


Und ein paar Aufnahmen von Lieblingsstücken, die ich immer noch trage.
Unbestrittene Nr. 1 sind natürlich die berüchtigten Fledermausohrringe:


Und die Fledermauskette:


 Und noch ein bißchen dies und das...



Einiges ist leider im Lauf der Zeit verloren gegangen, aber die paar Teile trage ich wirklich gern und oft. Habt ihr auch noch ein paar Stücke aus euren Junggruftitagen in euren Schatullen, an denen euer nostalgisches Herz hängt?

Dienstag, 29. Oktober 2013

Ist heute Vollmond?

Oder warum kreuzen heute nur Irre meinen Weg?

Ich koche momentan vor Wut, also nehme man mir bitte nicht krumm, falls ich mich hin und wieder einer nicht sonderlich gepflegten Wortwahl bediene.
Der Hauptgrund für meine überaus miese Laune ist derjenige, daß man mich bestohlen hat. Und zwar hat jemand Texte, die ich verfasst habe, unter seinem Namen veröffentlicht. Guttenberg sei Dank sollte eigentlich jedermann wissen, was es mit dem Urheberrecht auf sich hat, was ein Plagiat ist und warum man Zitate als solche zu kennzeichnen und die Quelle anzugeben hat.
Ich habe den betreffenden Menschen also abgemahnt - das darf man sogar als Privatperson (siehe hier!) - und ihm den betreffenden Text in Rechnung gestellt. Es gibt genug Informationen über das Procedere im Internet und Muster für solche Abmahnungen, die man nur noch entsprechend ergänzen muß. Ansonsten siehe auch mal da!

Einen halben Tag später (also heute) erhalte ich etliche, ellenlange Nachrichten auf sämtlichen sozialen Netzwerken, auf denen ich angemeldet bin, und zwar von verschiedenen Bekannten des betreffenden Herrn, der mir wiederum zig Freundschaftsanfragen schickt. WTF???
Ich werde in teilweise höchst befremdlichen Ton angesprochen - ein Jungspund, dessen Mutter ich sein könnte, benutzte in seiner PN an mich die Anrede "Hallo junge Dame!" und auch ansonsten ließ der Wortlaut zu wünschen übrig, vom Inhalt ganz zu schweigen. Und was die Rechtsauffassung dieser Leute angeht, lässt eben jener tief blicken. Von Rechtsbeugung ist da die Rede, denn man sei mit Anwälten, Richtern und anderen Juristen befreundet, die zugunsten des Klaudiebes den Fall vor Gericht an sich reißen und entscheiden würden. Ja, ne, is' klar!

Es ist nicht das erste Mal, daß ich Texte oder Grafiken, die ich auf meiner HP veröffentlicht habe, auf irgendwelchen anderen Websites im Internet finde. Meistens reicht es, die Klaudiebe auf die Urheberrechtsverletzung hinzuweisen und sie aufzufordern, die entsprechenden Objekte zu entfernen oder meine Wenigkeit und meine HP als Quelle zu nennen. Nur der Typ jetzt wähnt sich im Recht, denn alles, was im Internet herumschwirrt, sei Allgemeingut und deshalb dürfe er sich dessen bedienen. Außerdem ärgert mich ganz besonders, daß er meinen fachlich korrekten, sorgfältig recherchierten Text in sein Machwerk eingebunden hat, das vor sachlichen Fehlern nur so strotzt. Ist ja nicht auszuschließen, daß jemand die entsprechenden Passagen, die von mir stammen, wiedererkennt, und dann glaubt, ich wäre dem Typen beim Verfassen seines Geschreibsels behilflich gewesen und der ganze Unsinn wäre auf meinem Mist gewachsen. Dann könnte ich mich gleich beerdigen lassen!

Folgendes möchte ich klarstellen: ich bin bestimmt nicht auf einen Gerichtsprozeß aus - davon war auch in meinen beiden Emails an den betreffenden Herrn nie die Rede -, aber wenn er Ärger will, bitte! Allerdings werde ich mich nicht mehr mit ihm und seinen Kumpanen herumschlagen, das darf jetzt unsere Anwältin tun. Ich lasse mich nicht bedrohen, ich solle den Kerl und sein Werk in Ruhe lassen. Liebe Leute, ihr schüttelt doch einem Dieb, der euer Auto klaut, auch nicht die Hand und wünscht ihm gute Fahrt! Oder drückt ihr dem Einbrecher, der in euer Haus einsteigt, freiwillig die Schmuckschatulle in den Arm?

Dann ruft mich heute ein sog. "Dr. Schick von der Internetagentur Poppel" (oder so) an, ich hätte Post von ihm bekommen blablabla. Nö, habe ich nicht.
Und beim Googlen der Telefonnummer und des Namens dieses ominösen Vereins wurde ich schnell fündig. Das sind irgendwelche Spaßvögel (hier bitte ein ironisches Grinsen einfügen), die sich einen Jux daraus machen, Leute zu terrorisieren. Es ging darum, daß unser Haus angeblich fotografiert werden solle und irgendwann irgendwelche Leute vorbeikämen. Daraufhin habe ich dem Typen gleich mal mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch gedroht. Prompt wurde aufgelegt. Mit mir ist heute nicht gut Kirschen essen.

Eben stand ich an der Kasse im hiesigen Drogeriemarkt, da drängelte sich eine Mutti mit Kinderwagen, den sie wie einen Panzer durch die Schlange schob, einfach vor. Sie habe es eilig, es würde regnen und sie müsse den Bus kriegen. Draußen strahlte die Sonne vom Himmel und als wir eine Viertelstunde später am Busbahnhof vorbeigingen, stand die Ollsche immer noch da und wartete. Da ich heute schon nach den zahlreichen  Erlebnissen mit diesen Spacken im Internet und realen Leben die Nase voll hatte und die Aussicht auf eine Riesentafel Knisterschokolade mich besänftigte, kam sie ungeschoren davon. Normalerweise lasse ich mir das nicht gefallen.

Heute abend werde ich Rocky IV gucken. Mir ist heute nach Klopperei und blutigem Gemetzel. Außerdem ist niemand so ekelig eiskalt wie Ivan Drago, wenn er ausdruckslos den Tod Apollo Creeds feststellt: "Wenn errr tottt ist, ist errr tottt!" Ja, ich bin heute aggro *grrrrrr*

Kleine Updates: Pikes von Headrazor100

Update 28.10.2013: Ich hab's getan, ich hab' die Pikes in Wildleder bestellt, die meinen alten so ähneln.
Ich hoffe nun, daß sie passen, daß die Qualität stimmt etc. Ich werde berichten!

Update 29.10.2013: Die Kommunikation zwischen Headrazor100 und mir läuft reibungslos. Sehr netter Kontakt! Meine Emails wurden bislang stets beantwortet (abends). Man ist freundlich und bemüht, mir als Kundin entgegen- und die richtige Schuhgröße zukommen zu lassen. 

Und meine Ungeduld, die Pikes endlich in den Händen zu halten und an mein schwarzes Herz drücken zu können, wächst!

Update 04.11.2013: Diese Woche müssten die Pikes eigentlich bei mir eintrudeln. Angegeben ist eine Lieferzeit von 1 - 2 Wochen und eine Woche ist bereits um.

Update 05.11.2013: Neues Email von Headrazor sorgte für eine kleine Eintrübung meiner euphorischen Stimmung und der Erwartung, die Pikes bald zu erhalten. Lt. Artikelbeschreibung seien die Schuhe ab Lager lieferbar, sind sie aber wohl doch nicht. Sie werden in England hergestellt und anscheinend erst bei Bestellung in Auftrag gegeben. Nachtigall, ick hör' dir trapsen! Wenn da mal nicht der Schuhmacher dahintersteckt, den ich im Visier habe...
Man versicherte mir allerdings, daß man die Lieferung aus England noch diese Worte erwarte und dann sofort mit GLS an mich weiterleiten wolle.  Ihr dürft  auf die Fortsetzung des Abenteuers gespannt sein!
Wenn jedoch tatsächlich Retroshu der Hersteller der Pikes ist (ich habe eben einfach mal danach gefragt), dann kann es sein, daß ich noch länger darauf warten muß :(

Update 05.11.2013 - die Zweite: Mein Email wurde prompt beantwortet. Wir kommunizieren jetzt in Englisch, da es meinem Kontakt schwer fällt, sich verständlich in Deutsch auszudrücken. So schlecht, wie sie meint, ist ihr Deutsch jedoch nicht ;) Anscheinend liegen die Pikes in England zum Abruf bereit. Sie müssen also nur noch über den Kanal via Berlin zum Kunden kommen.  So weit, so gut. Der Hinweis "Ab Lager lieferbar" impliziert jedoch, daß Headrazor die Schuhe bereits auf Lager hat und zwar in Berlin, wo die Firma auch ansässig ist, und daher unmittelbar nach Zahlungseingang verschicken kann. Immerhin wurde ich nun darüber aufgeklärt.

Update 12.11.2013: Mag ja sein, daß ich zu ungeduldig bin, aber zwei Wochen sind verstrichen und die angekündigte Lieferzeit von ein bis zwei Wochen überschritten. Jeder, der in England schon einmal bestellt hat, weiß, daß Ware aus UK oft länger als ein bis zwei Wochen braucht. Die Einschätzung von Headrazor war wohl ein wenig zu optimistisch. Naja, ich habe damit ja irgendwie gerechnet, nachdem mir mitgeteilt wurde, daß sich die Pikes noch in England befinden. Trotzdem bin ich a weng knurrig, wurden doch in der Artikelbeschreibung falsche Erwartungen geweckt. Ach ja, und meine Frage, ob Retroshu der Hersteller der Pikes sei, blieb unbeantwortet...

Zweites Update 12.11.2013: Kaum nöle ich hier herum, bekomme ich die Nachricht, daß sich die Pikes auf dem Weg zu mir befinden! HURRA! :-D

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Pikes von Headrazor100 bei Ebay

Wie es meiner Gewohnheit entspricht, durchsuchte ich gerade einmal wieder Ebay auf der Suche nach Pikes. Vor genau fünf Minuten stolperte ich über dieses Angebot: Pikes mit sechs Schnallen

Mein Herz setzte einen Moment aus, denn die Dinger, die meinen alten Pikes ähneln, gibt es auch in Wildleder. Allerdings scheinen sie mir nicht besonders spitz zu sein. Kann aber auch täuschen.
Beim Sichten des Angebots des Headrazor100-Shops keimte der Verdacht in mir, daß der Laden die Winklepickers von Retroshu/The Winklepickerstore (ist nach meinen Recherchen derselbe Inhaber) vertickt.
Hmm, nun gut, wenn die Schuhe eine angemessene Qualität besitzen, dann würde ich auch 120 Euro dafür locker machen. Direkt bei Retroshu zu bestellen, ist zwar erheblich günstiger, aber auch riskanter, denn wenn man seine Ware erhält (wenn!!!), dann nur mit erheblicher Verspätung. Auf Emails reagieren die Retroshuler nicht und auf Telefonanrufe erst recht nicht...

Der Headrazorshop sitzt übrigens in Berlin und hat bislang ziemlich viele gute Bewertungen erhalten. Ich ringe mit mir und versuche den Grufti im Ohr, der "ICH WILL DIESE PIKES!" schreit, zu überhören.

Hat einer von euch vielleicht schon Erfahrungen mit den Schuhen von diesem Händler und kann mir darüber berichten?

Montag, 7. Oktober 2013

Bat caves: Expedition Fledermaus - Teil 1

Zu des Gruftis Lieblingsgetier zählt ja bekanntlich die Fledermaus.
Auch mich faszinieren die Tierchen schon seit meiner Kindheit, habe ich doch das Glück, am Rande des Naturparks Siebengebirge zu leben mit einem der bedeutendsten Microchiroptera-Überwinterungsquartiere im südlichen NRW bzw. nördlichen Rheinland-Pfalz.

Die nachtaktiven Flattermänner und -weiber gehören leider zu den stark bedrohten Tierarten. Von den ca. 900 weltweit bekannten Fledermausarten können aktuell wohl 25 in Deutschland nachgewiesen werden, einige sind bereits ausgestorben, einige vom Aussterben bedroht.  Zwar soll sich der heimische Bestand seit den 70er Jahren (nach dem Verbot des Pflanzenschutzmittels DDT) wieder deutlich erholt haben, die intensive Land- und Forstwirtschaft, der Abriß alter Gebäude und insbesondere die moderne Bauweise mit hermetischer Isolierung und der damit einhergehende Verlust ihrer Schlafquartiere schränken die Lebensräume der fliegenden Säuger immer weiter ein. Auch in unserem Dorf mussten alte Streuobstwiesen Reihenhäusern mit Handtuchgärten und dicht an dicht errichteten Einfamilienklötzen weichen. Umflatterten früher noch ganze Fledermausschwärme die Kirchturmspitze, kann man heute froh sein, wenn man noch ein einziges Fledertier zu Gesicht bekommt - so mein subjektiver Eindruck jedenfalls.


Daher freute es mich besonders, als sich die Hinweise verdichteten, daß ein paar Fledermuttis unser Haus - genauer gesagt einen Rolladenkasten - als Wochenstube und Kindergarten für ihre Jungen auserkoren haben. Auch auf unserem Dachboden scheinen nicht nur Vögel und Hornissen Unterschlupf zu suchen, die nächtlichen Aktivitäten deuten auf Fledermäuse hin, zumal unser Dachboden ein Luxushotel erster Güte für die Tierchen sein müsste. Unser Haus ist nämlich ca. 250 Jahre alt und der Dachboden - bis auf einen Anbau aus den 60er Jahren - im ursprünglichen Zustand: dunkel, grob behauene Holzbalken, gleichmäßige Temperaturen und viele Einflug- und Schlupflöcher. Auch die Jahres- bzw. Tageszeiten, zu denen wir dieses mysteriöse Gekraspel und Getrippel, Piepsen und Quieken - die Sozialrufe von Fledermäusen sind für Menschen hörbar, vor allem, wenn die Jungtiere nach ihren Mamas rufen - vom Dachboden bzw. im Rolladenkasten vernahmen, stimmen mit dem Fledermausjahr überein: 
Januar bis ca. März/April: Winterschlaf
Frühjahr: Eisprung, Befruchtung der Eizelle nach im Herbst erfolgter Paarung. Die Weibchen verlassen das Winterquartier und bilden Kolonien, die sog. Wochenstuben, um nach einer Tragzeit von 45 bis 70 Tagen gemeinsam ihre Jungen zu gebären und großzuziehen.
Juni/Juli: Geburt der Jungen
August/September: Nach fünf bis sechs Wochen sind die Babies von ihren Müttern entwöhnt und werden flügge. Die Wochenstubenverbände werden aufgelöst, die Paarungszeit beginnt und die Fledermäuse treffen in ihren Paarungsquartieren zusammen.
Oktober: Abwanderung in die Winterquartiere, Winterschlaf

Nun wollten wir einmal nachsehen, wo unsere geflügelten Sommergäste den Winter verbringen. Also machten wir uns auf zu den Ofenkaulen.



Der Ofenkaulberg liegt rechts der L331, die von Königswinter über die Margarethenhöhe nach Ittenbach führt. Der Name rührt von den Ofenkaulen (Kaule = Kuhle) her, ein weitverzweigtes Stollensystem, wo seit dem Mittelalter Trachyttuff abgebaut wurde. Bei Trachyttuff handelt es sich um ein weiches Gestein (=verfestigte Schlacken als Auswurfprodukte von Vulkanen. Das Siebengebirge stellt im Grunde die Ruine eines einzigen Aschekegels eines riesigen Vulkanes dar.) mit hervorragenden wärmespeichernden Eigenschaften, das zum Backofenbau verwendet wurde. Insbesondere im 19. Jahrhundert erreichte der Tuffabbau in den Ofenkaulen mit der Erfindung des "Königswinterer Ofens" (eine spezielle Form des Backofens) seinen Höhepunkt.  Relikte dieser Bergwerke, die sich über mehrere Ebenen auf angeblich 100.000 qm erstrecken, sind heute noch zu sehen. Besuchen kann man die Stollen und Schächte jedoch nicht. Etliche sind bereits eingestürzt, bei unbefugtem Eindringen besteht Lebensgefahr! Die Zugänge liegen verborgen und abseits der bekannten Wanderwege. Sie sind in den 80er Jahren zubetoniert oder mit schweren Platten und Toren (die jedoch von irgendwelchen Vandalen immer wieder gerne aufgebrochen werden) verrammelt worden. Nur für die Fledermäuse, die dort überwintern, sind Einflugschlitze angebracht. Einige davon haben wir uns am Sonntag angesehen.


Der sog. Aerostahlstollen oder Drachenmaul
Eingang Nr. 38 


Einflugschlitze für Fledermäuse


Mal hineingespäht und geknipst:




Wir folgten dem kleinen Pfad, der offensichtlich fleißig von Mountainbikefahrern genutzt wird, Richtung Norden, um in einer kleinen Schlucht Eingang Nr. 33 zu entdecken. Einige Treppenstufen führten hinab.

Eingang 33 von oben

Ein loser, von der Decke hängender Felsen, der aussah, als würde er bei dem kleinsten Windhauch herabstürzen, verdarb uns jedoch die Lust, uns diese Kaule näher anzuschauen.

Eingang 33 mit Fledermausschlitz

Weiter ging's zum kalten Heinrich, Eingang Nr. 31, der den offiziellen Namen Theodor Rings trägt. Im Volksmund nennt man ihn "Kalter Heinrich", weil aus den Stollen ein starker, eisiger Luftzug strömt, den man noch in einiger Entfernung vom Stolleneingang wahrnehmen kann. Auch hier befinden sich wieder Einflugschlitze für Fledertiere. Leider war es recht duster im Wald, so daß die Fotos allesamt ziemlich verwackelt sind. Wir waren aber bestimmt nicht das letzte Mal an den Ofenkaulen!



Weitere Links zu den Ofenkaulen: 

Fortsetzung folgt...